Krampfadern sind Aussackungen, Erweiterungen der Blutleiter, der sogenannter Venen die im Bereich zum Beispiel des Beines das Blut zum Herzen zurück transportieren. Die Ursache hierfür ist eine angeborene Bindegewebestörung, die im Laufe der Jahre dazu führt, dass diese Venen sich immer mehr erweitern, sodass das Blut entweder wenn wir stehen oder laufen versackt und sich dort in diesen sogenannten Krampfadern sammelt.
Krampfadern treten fast immer im Bereich der Beine auf. Typisch für Krampfadern sind die bereits sichtbaren Aussackungen der Venen im Bereich des oberen oder unteren Unterschenkels, es können aber auch andere Symptome auftreten wie ausgeprägte Hautveränderungen, Verfärbungen der haut, Juckreiz kann ein Zeichen sein und vor allen Dingen auch eine Schwellneigung, d.h. die Patienten klagen über das er deutlich geschwollene Beine hat wenn solche Krampfadern vorliegen.
Die Risikofaktoren für Krampfadern können sein sicherlich Übergewicht, eine überwiegende sitzende Tätigkeit, es handelt sich aber um eine genetische Erkrankung d.h. um eine angeborene Erkrankung, sodass wir im Grunde genommen nur sehr wenig Möglichkeiten haben zu verhindern, dass es irgendwann einmal im Leben dann zu solchen Krampfadern kommt. Patientinnen in der Schwangerschaft können vermehrt Krampfadern entwickeln, die sich aber in den meisten Fällen oder in vielen Fällen nach der Entbindung auch wieder zurückbilden.
Krampfadern sollten spätestens dann behandelt werden, wenn sie zu Beschwerden führen, d.h. wenn es zu Entzündungen kommt. Krampfadern können auch zu Blutungen führen, wenn man sich zum Beispiel stößt oder sie können Hautveränderungen hervorrufen wie Juckreiz o.ä. Sie sollten vor allem auch dann behandelt werden, wenn sie bereits so ausgeprägt sind, dass die Gefahr eines sogenannten offenen Beines besteht. D.h. die Haut platzt auf aufgrund des Druckes der sich aufgrund der Krampfandern unter der Haut entwickelt.
Die Diagnose der Krampfandern ist relativ einfach. Auf der einen Seite gehört hierzu eine klinische Untersuchung, d.h. man untersucht den Patienten, man sieht Krampfandern bereits. Zum zweiten gibt es die Ultraschallverfahren, mit denen heutzutage sehr schonend für den Patienten und sehr einfach eine sichere Diagnose gestellt werden kann. Hierbei wird vor allen Dingen auch geschaut, welche Funktion haben die sogenannten Venenklappen, z. Bsp. in der Leiste, d.h. Klappen im Bereich dieser oberflächlichen Venen die eigentlich verhindern sollen dass das Blut nach unten versackt. Wenn diese Klappen nicht mehr funktionieren durch die Bindegewebeschwäche, dann hat man einen wesentlichen Grund, warum es überhaupt zur Ausbildung von Krampfandern kommt. Das lässt sich mit Hilfe der Ultraschallverfahren heute eigentlich in allen Fällen sehr sicher diagnostizieren.
Es gibt heutzutage grundsätzlich drei verschiedene Behandlungsmethoden. Jeder Krampfaderpatient kann selbstverständlich ausschließlich nur mit Kompressionstrümpfen behandelt werden, was aber auch gerade im Sommer für die Patienten extrem beschwerlich ist. Daneben gibt es das seit mehr als vierzig Jahren bekannte klassische OP Verfahren, d.h. ein Schnitt in der Leiste, ein Schnitt im Unterschenkel und die betroffene Krampfader wird herausgezogen. In den letzten Jahren haben sich mehr durchgesetzt die sogenannten Minimalinvasiven, also schonenden Verfahren Hierbei wird mit einem ganz dünnen Draht und einem ganz dünnen Katheter in die Vene hineingegangen und diese von Innen verschweißt bzw. verschlossen. Das hat für den Patienten natürlich den Vorteil, dass er keinen Schnitt in der Leiste hat, das er weniger Blutergüsse hat und dadurch natürlich auch weniger Schädigungen von umliegenden Strukturen von Nerven und weniger Schmerzen.
Ich empfehle grundsätzlich eine OP der Krampfandern, wenn der Patient über Beschwerden klagt oder aber wenn die Krampfadern so ausgeprägt sind, dass bei der klinischen Untersuchung abzusehen ist, dass dieser Patient in absehbarer Zeit Komplikationen entwickeln wird. Spätestens dann sollte man mit den Patienten über eine Therapie sprechen.
Die klassische OP, das sogenannte Stripping wird in allen Fällen wo es indiziert ist, wo der Patient Beschwerden hat, von den Krankenkassen getragen. Die neueren Verfahren, die sogenannten Katheter-Verfahren, die minimalinvasiven Techniken, dort gibt es manche Krankenkassen, die übernehmen die Kosten. Aber viele Kassen tuen dies nicht, sodass hier der Patient mit seiner Krankenkasse klären muss, ob eine Kostenübernahme möglich ist.
Nach der klassischen Krampfader- OP mit Herausziehen der Vene sollte man sich sicherlich eine Woche lang etwas schonen, damit die Schnitte und Narben im Bereich der Leiste und im Unterschenkelbereich in Ruhe verheilen können. Bei den neueren Verfahren, Lasertechnik alles was es dort an sogenannten minimalinvasiven Verfahren gibt, kann ich nach zwei, spätestens nach drei Tagen alles das machen, auch Sport was ich davor auch gemacht habe. Hinzu kommt dass bei den neuen Verfahren das Tragen der sogenannten Kompressionsstrümpfe eigentlich nur zwei bis drei Tage sinnvoll ist,danach erfüllen diese keinen Zweck mehr. Bei den klassischen OP Verfahren sollte man die Strümpfe sicherlich für ca. eine Woche tragen.